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- Schwimmbrille - welche ist die Richtige?
Schwimmbrillen sind nicht nur etwas für Hochleistungssportler oder Wettkampfschwimmer, sondern sie gibt es seit geraumer Zeit auch für die breite Masse der Hobby- und Freizeitschwimmer, für Erwachsene als auch für Kinder. Dabei findet man, abhängig vom gedachten Einsatzgebiet (Wettkampf, Training oder Freizeit) und vom Design, zum Teil recht große Preisunterschiede bei den verschiedenen Herstellern und Modellen.
Doch welche Schwimmbrille ist die Richtige für mich?
Ganz einfach: Das Wichtigste bei einer Schwimmbrille ist weder der Preis noch das Design, sondern die exakte Passform. Diese Passform wird bestimmt durch die Größe und Form der Gläser, die verwendete Dichtung und die Verstellmöglichkeiten. Die Passform lässt sich einfach testen: Schwimmbrille ohne Gummiband aufsetzen und leicht andrücken. Die Gläser sollten sich leicht ansaugen und für ein paar Sekunden am Auge haften.
Die Hersteller reagieren mit verschiedenen Modellen auf die von Mensch zu Mensch unterschiedliche Anatomie der Augen und der Augenhöhlen. Daraus heißt es dann die richtige Schwimmbrille zu finden. Diese lassen sich grob wie folgt einteilen:
Schwedenschwimmbrille: Diese Brille besitzt keine oder nur eine Hartgummidichtung, die menschliche Haut wird als 'Dichtmaterial' genutzt. Sie wird daher von den meisten Menschen als recht unbequem empfunden und ist demzufolge nur für kurze Strecken geeignet. Die Brille ist allerdings bei Wettkampfschwimmern recht beliebt, da sie sehr klein, leicht und vielfältig anpassbar ist, und dadurch der beste Sitz und eine optimale Dichte erreicht wird. Einmal eingestellt übersteht sie auch explosive Startsprünge.
Schwimmbrille mit Schaumstoffdichtung: Brillen mit dieser Dichtung sind aufgrund des großen Dichtungsrandes relativ bequem, der große Dichtungsrand kann aber, je nach Augenhöhlenanatomie, für einen schlechten Abschluß mit der Haut sorgen (ausprobieren). Daraus resultiert dann oftmals eine mangelnde Dichtigkeit. Die Dichtigkeit kann im Laufe der Zeit abnehmen, da sich der auf die Gläser geklebte Schaumstoff löst oder porös wird. Die Brille ist ein 'Auslaufmodell', da sie mehr und mehr durch Brillen mit Silikondichtung verdrängt wird.
Schwimmbrille mit Silikondichtung: Vorausgesetzt das Silikon ist entsprechend weich (ausprobieren), dann passt sich diese Brille perfekt an das Gesicht und die Augenhöhlen des Trägers an und dichtet zu 100% ab. Brillen mit Silikondichtung gibt es in vielfältigen Formen und Größen und Farben, mit festem und flexiblem Nasensteg. Bei Brillen mit festem Nasensteg unbedingt vor dem Kauf probieren, ob sie für den eigenen Augenabstand passen. Bei flexiblem Nasensteg auf ausreichend Verstellmöglichkeiten achten. Je nach Einsatzgebiet und Einsatzhäufigkeit kann die Silikondichtung mit der Zeit ihre Weichheit verlieren oder einreißen, was sich dann in Dichtigkeitsproblemen äußert.
Brillenträger müssen auch im Wasser nicht auf gute Sicht verzichten, denn für sie gibt es mittlerweile recht gute Schwimmbrillen mit Dioptrinausgleich. Gläser mit Dioptrinwerten von -9 bis +9 sind lieferbar. Die Brillen und Gläser können beim Optiker oder über das Internet als Komplettbrille oder als Bausatz (Gläser, Nasensteg, Gummiband) bestellt werden. Die Gläser werden in der Regel mit Silikondichtung geliefert. Bei der Farbwahl ist man derzeit auf Gläser ohne Tönung oder auf leichte Blau-/Grautöne beschränkt.
Die Tönung der Schwimmbrille ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern die verschiedenen Farben der Gläser (Tönungen) haben auch ihre Funktion. Hier einer kurzer Überblick:
Grautöne (Rauch): Grau getönte Gläser bieten einen guten Kontrast (Wahrnehmung) ohne Beeinflussung und Verzerrung der Sicht und absorbieren gleichzeitig die UVA- und UVB-Strahlen. Das graue Glas absorbiert die langwellige UV-Strahlung optimal.
Blautöne: Diese Gläser bieten im Vergleich zu Grautönen eine bessere Übertragung von Licht. Dadurch erreicht man eine gute Blendfreiheit und eine Absorbtion des Gelbstichs des Lichtes, was zu einer sehr guten Sicht und einem hohen Kontrast im Wasser führt. Die kurzen und mittleren UV-Strahlen werden durch Blautöne optimal absorbiert.
Rot- und Brauntöne: Wie Blau-/Lilatöne, jedoch mit etwas verändertem Nah-Kontrast. Die Sicht wird in der Nähe schärfer und man erkennt die kleinste Wasserwelle, die Fernsicht kann sich dagegen verschlechtern.
Gelb- und Orangetöne: Diese Gläser filtern das blaue Licht komplett raus und somit erreicht man den kompromisslosen Kontrast. Schatten und die Tiefenempfindung sind ohne jegliche Einschränkung gewährleistet. Optimal geeignet für das Schwimmen in Hallenbädern oder bei bewölktem Wetter Outdoor.
Verspiegelte Gläser: Die Unterschiede sind bei den Gläsern wie oben beschrieben, jedoch mit einem zusätzlichen Effekt, dass die Sonnenabsorbierung um ein Vielfaches höher ist (nahezu blendfrei).
Auch Schwimmbrillen brauchen Pflege, um lange zu halten. Hier einige Tips:
Im Normalfall erwirbt man eine Schwimmbrille in einer Box oder mit einer Schwimmbrillentasche. Um Kratzer (und diese stellen sich schneller ein als einem lieb ist) an der Brille zu vermeiden, sollte man die Brille beim Transport oder bei Nichtbenutzung in der Box oder Tasche aufbewahren.
Brille und Dichtung nicht mit durch Sonnenschutzmitteln und anderen Cremes öligen oder fettigen Fingern anfassen.
Aktuelle Brillen sind auf ihrer Inneseite mit einer Schutzschicht gegen das Beschlagen versehen. Solange diese Schutzschicht intakt ist, bitte nicht berühren oder trocken reiben.
Die Brille nach Benutzung kurz in klarem Leitungswasser abspülen (ggf. auch innen) und dann an der Luft trocknen lassen (nach Schwimmhallenbesuch natürlich erst Zuhause).
Falls die Schwimmbrille mit der Zeit beschlägt, kann man folgende Dinge versuchen: Schwimmbrille über Nacht in Geschirrspüllösung legen und danach gründlich ausspülen; Innenseiten mit Antibeschlagspray auf Alkoholbasis behandeln (Achtung: Spray nicht wie teilweise angegeben verreiben, sondern an der Luft trocknen lassen); Vor jedem Schwimmen etwas Speichel in die Brille geben und mit der Fingerkuppe leicht verreiben, dann kurz im Wasser ausspülen. So bleibt ein nicht sichtbarer Speichelfilm auf der Brille, der das Beschlagen verhindert.
Helfen die Tips nicht weiter oder ist die Brille so zerkratzt, dass man seine Umwelt nur noch verschwommen erkennt, dann hilft nur der Kauf einer neuen Brille.